Fachhochschule Bielefeld, Campus Minden
Abb. 1: Hauptgebäude Campus Minden[1]
Der an der Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen angebotene übergreifende Masterstudiengang Integrales Bauen setzt auf den drei Bachelorstudiengängen Architektur, Bauingenieurwesen und Projektmanagement Bau auf. Das Ziel der Zusammenführung der 3 Studiengänge zu einem Masterstudiengang ist es, für die Planung und Ausführung von Bauaufgaben die ganzheitliche und übergreifende Sicht zu vermitteln. Neben einer umfassenden Herangehensweise bei komplexen Bauaufgaben in integraler Projektarbeit und bei übergreifenden Lehreinheiten, erfolgt auch eine zugeordnete fachliche Vertiefung in den drei Studienausrichtungen. Damit sollen Absolventinnen und Absolventen zu integraler, kooperativer Architekten- und Ingenieurtätigkeit im Team, in moderner Umsetzung der übergreifenden und verknüpfenden Denk- und Handlungsweise eines Baumeisters früherer Jahrhunderte befähigt werden.
Die Regelstudienzeit des Masters Integrales Bauen beträgt 4 Semester mit denen jeweils zum Wintersemester begonnen werden kann.
In den vier etwa gleich gewichteten Elementen des Studienganges:
• vertiefende Module in der jeweiligen Studienrichtung
• übergreifende Module
• integrale Projektarbeit
• Masterarbeit und Masterkolloquium
wird den Studierenden ermöglicht, an Vorlesungen der jeweils anderen zwei Studiengänge teilzunehmen und sich so Kenntnisse aus den Artverwandten Studienrichtungen anzueignen und gemeinsam an Projekten zu arbeiten um die Herangehensweisen anderer, an der Bauplanung und Umsetzung Beteiligten, kennen zu lernen.
Bei erfolgreichem Abschluss des Studiums wird der akademische Grad des Masters verliehen, welcher der akademischen Weiterqualifikation dient und den Zugang zum höheren Dienst ermöglicht. Absolventen/-innen der Studienrichtung Architektur schließen mit dem Master of Arts (M. A.) ihr Studium ab. In den beiden Studienrichtungen Bauingenieurwesen und Projektmanagement Bau wird der Abschluss Master of Engineering (M. Eng.) erworben.[1]
Integrales Projekt 1
Im Vordergrund des Integralen Projektes steht die integrale und ganzheitliche Ausrichtung bei Projektentwicklung, Planung, Bauausführung, Nutzung und Bauerhaltung. Anders als im Bachelor Studiengang sollen die Studierenden über ihren eigenen Studienschwerpunkt hinaus gemeinsam praxisentsprechend an Projekten arbeiten.
Die Studierenden bekommen in projektumfangsbezogenen Gruppen die Aufgabe gestellt, ein Gebäude vom ersten Entwurf bis hin zur Generalunternehmerausschreibung zu planen. Entsprechend der Kenntnisse aus dem Bachelorstudiengang übernimmt jeder Studierende einen eigenen Projektteil, den er eigenverantwortlich bearbeitet. Die Schnittstellenproblematik, die bei realen Projekten zum Alltag gehört und dort einen der größten Konfliktpunkte darstellt, wird durch die, im Projekt angestrebte integrale Planung deutlich und kann so, durch gemeinsame studiengangsübergreifende Lösungsfindung, umgangen werden.
Aufgabenstellung
Die uns übertragene Planungsaufgabe lautete, ein Ärztezentrum in Berlin Mitte (Europaplatz / Mina-Cauer-Straße) zu planen. Die Besonderheiten des Grundstückes wie die angrenzende Bebauung eines 7-geschossigen Hotels und eines 70 m hohen Hochhauses sollten dabei eben so beachtet werden, wie die Vorgaben des Bodengutachtens, welches besagt, dass nur maximal ein Untergeschoss ausgeführt werden darf.
Für die geplante Nutzung als Gesundheitszentrum sollte gewährleistet werden, dass alle möglichen Praxisgrößen zwischen 200 und 2000 qm darzustellen sind. Da endgültige Nutzer noch nicht feststehen, ist diese Flexibilität zwingende Voraussetzung für den Projekterfolg. Alle Praxen sollten über einen gemeinsamen Empfangsbereich zu erschließen sein. Im Erdgeschoß sollten außerdem Handels- und Gastronomieflächen eingeplant werden. Daher sollte die Gebäudestruktur entsprechend statisch und konstruktiv flexibel ausgebildet werden. Auch die Gebäudetechnik sollte auf die unterschiedlichen Anforderungen reagieren und ein flexible Raumnutzung ermöglichen.
Folgende Unterlagen wurden von uns erwartet:
Bauantragsplanung, Vorstatik, Gebäudetechnisches Konzept, Visualisierungen, Verkaufsbaubeschreibung für den Endinvestor, Vermietungsprospekt, Generalunternehmerausschreibung, Kostenermittlung, Renditeberechnung.